Fraser Island 01.10.2016

Der zweite Tag auf Fraser Island begann spektakulär. Wir sind extra um halb 5 Uhr aufgestanden, um den Sonnenaufgang am Strand zu erleben. Darren hatte ihn für 5:40 h angekündigt. Zum Glück waren wir aber schon 20 Minuten früher am Strand und kamen gerade rechtzeitig.

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Sonnenaufgang am Strand von Fraser Island

Nun gings zum Frühstück, was wir auch wieder mal genossen haben: Ein richtiges Buffet. Da kann unser Frühstück “Light” der letzten Tage doch nicht mithalten.

Um 07:30 h gings wieder ab in den Bus und auf die “Autobahn” nach Norden. Dieses Mal aber mit noch mehr Speed, weil gerade Ebbe war und der Sand dort, wo sonst das Wasser ist, viel fester und tragfähiger ist. Nach ein paar Kilometern ein erster Stop. Wer möchte, kann hier mit einem Kleinflugzeug eine Runde über Fraser Island drehen.
Die Startbahn ist natürlich der Strand. Oder die Autobahn, je nachdem, wie man es nennen will. Es wird einfach ein Bereich für die Autos gesperrt und schon hat man einen Flughafen. Das gibt es angeblich nur zwei mal auf der Welt! Lange haben wir nicht überlegt! Und das war gut so.

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Die Startbahn auf Fraser Island
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Nach der Landung. Das zweite Flugzeug landet fast direkt über uns.

 

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75 Mile Beach auf Fraser Island

Von oben ist z.B. der Lake McKenzie noch beeindruckender. Natürlich ging es auch kurz aufs Meer, wo wir wieder mehrere Wale und zum ersten Mal auch Delfine sehen konnten. Nach 15 Minuten dann wieder zurück in den Bus und weiter am Strand zu den Pinnacles, Felsen aus farbigem Sand.

Jetzt sahen wir auch unseren ersten (und einzigen) Dingo.

dingoDas ist wohl nicht ganz so einfach mit den Wildhunden.
Gleich zu Anfang wurden wir deutlich darauf hin gewiesen, dass es verboten und auch gefährlich ist, Essen mit an den Strand zu nehmen. Es gab wohl schon mehrere Angriffe von Dingos und so stehen überall auf der Insel Hinweise, wie man sich diesbezüglich zu verhalten hat. Auch der Hotelbereich ist komplett eingezäunt und die Zufahrt geht über ein Kuhgatter, das noch zusätzlich mit stromführenden Drähten gesichert ist. Die Australier haben schon Respekt vor den Dingos.

Mit einer kurzen Pause in Cathedral Beach (hier lief seelenruhig eine etwa 80 cm lange Echse über den Campingplatz)

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war unser nächsten Ziel Indian Head, der nördlichste Punkt unserer Tour. Von dort hat man einen fantastischen Blick aufs Meer. Direkt unter uns konnten wir eine riesige Gruppe Delfine beobachten, weiter draußen natürlich mehrere Wale und nah am Strand angeblich einen Hai. Zu erkennen war nur ein großer dunkler Schatten im seichten Wasser, der sich langsam bewegte, aber unser Guide war sich absolut sicher, dass es ein Hai war. Nachdem er sogar schon gesehen hatte, dass Haie mit den Wellen ans Ufer gespült wurden, meinte er: “Ich habe mir neue Flip-Flops gekauft und wenn die Sohle dieser Schuhe vom Wasser überspült ist, habe ich das Gefühl, zu weit draußen zu sein!”

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Delfine vor Indian Head auf Fraser Island
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Blick von Indian Head auf Fraser Island und den 75 Mile Beach

 

 

 

 

 

 

 

Auch Indian Head ist wieder ein Beispiel für die Lockerheit der Aussies. Da stehst Du vor einer vielleicht 80 Meter fast senkrecht abfallen Klippe und siehst nirgendwo ein Geländer oder einen Zaun. Lediglich ein paar Betonklötze mit einem Hinweis, nicht näher nach vorne zu gehen, sichern das Alles ab.
Und es geht! Nach deutschen Maßstäben dürfte schon kein einziger Australier mehr leben, ohne all die Verbote, Einschränkungen, Vorschriften und Regelungen…

Auch wir und mit uns die ganze Gruppe sind wieder sicher unten angekommen und gleich unterwegs zum nächsten Badestopp: Die Champagne Pools. Natürliche Felsbecken am Strand, gefüllt mit Meerwasser. Dort war die Zeit leider etwas kurz und da gerade Ebbe war, war es etwas schlecht mit dem Champagne. (Bei Flut rauschen die Wellen in die Pools und es blubbert dann echt wie Champagner)

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Auf dem Rückweg mussten wir natürlich den unvermeindlichen Stopp am Wrack der Maheno machen. Ein riesiges Schiff, das dort schon seit Juli 1935 am Strand liegt und ganz langsam vor sich hin rostet.

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Das war dann auch schon die vorletzte Station. Unseren letzten Aufenthalt hatten wir am Eli Creek, einem ganz langsam dahinfließenden Flüsschen, dass Süßwasser ins Meer transportiert. Hier gab es ein vorbereitetes Mittagessen und wir hatten 90 Minuten Zeit.

Darren hatte sogar aufgepumpte Autoschläuche eli-creekmitgebracht, mit denen wir uns den Creek herunter treiben lassen konnten. Eigentlich ist das ja nicht mein Ding, aber ich wollte unbedingt alle 4 Badestationen mitmachen. Also habe ich es probiert.
Na ja, es hat etwas gedauert und ich habe ein paar Leute zum Lachen gebracht, weil es mich 2 oder 3 mal aus diesem blöden Ring geschmissen hat. Aber ich sehe das mal als gute Tat 🙂 Dann ging es aber los. Gut, der Creek war entspannter als ich, aber ich bin unten angekommen.

Danach blieb uns nur noch der Rückweg über das Eurong Resort und zum Anleger der Fähre. Auch das war wieder ein wenig Rallye Paris-Dakar und Darren hatte sichtlich seinen Spaß dabei, uns auf den 15 Kilometern durch den Regenwald noch einmal so richtig durchzuschaukeln.

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Pünktlich für die letzte Fähre um 17:15 kamen wir am Kingfisher Bay Resort an. Hier endete der zweite Tag auf Fraser Island so, wie er 12 unvergessliche Stunden vorher begonnen hatte. Nur ging dieses Mal die Sonne unter.

 

 

 

Auch diese beiden Tage waren wunderbar, mit Bus-Rallye, Walen, Delfinen und Dingos. Und ich habe den Insel Grand-Slam aus Lake McKenzie, Lake Wabby, Champagne Pools und Eli-Creek geschafft. (Was nicht alle von uns beiden von sich sagen können 🙂 )

Meine Meinung zu Fraser Island: Ein unbedingtes Muss, wenn man hier an der Ostküste Australiens ist. Und ich würde auf jeden Fall wieder die 2-Tages-Tour machen.

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