Auf Tour 9

Daintree River / Port Douglas, 11. Oktober 2016

Der nördlichste Punkt unserer Reise!

Unser heutiges Ziel war Daintree, das am gleichnamigen Fluss, dem Daintree River liegt der die Grenze zu den Tropen bildet. Von da ab wird es unkomfortabler und nach einigen Kilometern sogar nur noch für Allradautos passierbar. Diese letzten Kilometer haben wir uns geschenkt, wir hätten dafür mit der Fähre über den Fluss übersetzen und nach einer Stunde wieder zurück fahren müssen.cairns-port-douglas

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Schon die Fahrt von Cairns nach Norden war super. Eigentlich der schönste Abschnitt unserer mehr als 3.000 Kilometer. Großteils am Meer entlang, teilweise nur wenige Meter entfernt. Da möchte man dann erst recht nicht mehr nach Hause!

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10 Kilometer vor Daintree sehen wir aber die Abzweigung zur Fähre und die wollen wir uns doch trotzdem einmal ansehen. Kurz vor dem Anleger finden wir dann zufällig den Veranstalter von Fahrten auf dem Daintree River, die wir uns erst für morgen vorgenommen hatten.

Warum denn nicht gleich jetzt? Also hin. Mit unserem Glück sind noch massig Plätze frei und die Fahrt beginnt in 10 Minuten. Perfekt! Bis dahin zumindest. Auf dem Boot müssen wir feststellen, dass der Kapitän, der auch gleichzeitig die Führung macht, irgendeine Sprache spricht, die wir nicht verstehen. Wahrscheinlich ist es doch irgend eine Form von Englisch. Alle anderen unterhalten sich lebhaft mit ihm. Wenn er uns im Wald irgend etwas zeigen will, haben wir so unsere Problemchen. Meint er einen Vogel, eine Pflanze und wo ist der, die oder das denn? Egal, die Fahrt war klasse und wir haben natürlich auch unsere ersten Salzwasser-Krokodile, die Salties, gesehen.

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Wobei, ich bin mir gar nicht so sicher, dass es wirklich echte Tiere waren. So reglos, wie die im und am Wasser lagen, könnten das auch Plastiktiere gewesen sein. Extra für die Touristen? Zum Teil haben sie sogar Namen, der im Wasser ist Erik.

Aber nicht nur wegen der Krokodile war es sehenswert. Der Daintree River wird vom Regenwald begrenzt und ist schon ein wunderschönes Fleckchen Erde.
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Nach einer Stunde ist die Fahrt zu Ende, aber es gibt bei diesem Veranstalter noch einen Bonus: Man kann kostenlos noch eine zweite Tour ab Daintree Village machen. Genau da wollen wir ja hin.

Der Ort liegt nur etwa 10 Kilometer entfernt und erinnert so ein wenig an einen Western. Die letzte Stadt am Ende der Zivilisation. Wir wollten ja hier auf dem einzigen Campingplatz übernachten, der etwa ein Drittel des Ortes einnimmt. Wollten wir! Der Platz ist nichts als eine große Wiese, wer schnell ist und Glück hat, bekommt einen Platz im Schatten eines Baumes. Wer nicht, steht in der prallen Sonne – und wir hatten heute früh um 9 Uhr schon 28 Grad. Seitdem haben wir kein Thermometer mehr gesehen, aber es ist sicher deutlich wärmer.

Strom gibt es auch keinen und so müssen wir eine kleine Planänderung starten: Es gibt hier nur Mittagessen (leckere, aber zu teure Pies) und wir machen die zweite Bootsfahrt. Danach fahren wir zurück bis Port Douglas, dort gibt es einen BIG4 Campingplatz. Nebeneffekt ist, dass wir morgen schon einen Teil der Strecke weg haben und einen entspannten letzten Tag mit dem Camper verbringen können.

Sensationell war aber die zweite Bootstour: auf dem gesamten Boot waren 4 Personen, alle aus Deutschland! Bis kurz vor der Abfahrt waren wir alleine mit dem Kapitän und konnten schon etwas über die Fahrt erfahren.
Diesmal konnten wir auch alles verstehen. Er sprach ein sauberes, deutliches Englisch und das ist uns natürlich absolut entgegen gekommen.

Wie gesagt, es war noch besser als am Vormittag. Der Fluß ist hier enger, zum Teil geht der Regenwald bis direkt ans Ufer, die Mangroven sogar ins Wasser.

Wir sehen natürlich wieder Krokodile, erfahren aber auch noch viel über das Ökosystem und die Lebensart der einzelnen Tiere. Auch diese Stunde war wie im Flug vorbei.

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Nach diesem Tag können wir www.crocodileexpress.com wirklich nur empfehlen. 2 mal eine Stunde auf dem Daintree River für 28 AUD pro Person. Das ist es echt wert!

Und nun sitzen wir hier in Port Douglas. Morgen wird dann der letzte Tag hier im Norden sein. Wir müssen das Auto leer machen und hoffen, dass wir alles in die Reisetaschen bringen und dabei auch noch das Maximalgewicht beachten. 23 kg haben wir auf dem Flug nach Sydney frei. Das wird morgen noch lustig!


Cairns Coconut Resort, 12. Oktober 2016

Das war er, der letzte Tag unserer Rundreise durch den Osten Australiens.

Am 22. September haben wir unseren Campervan in Brisbane übernommen und werden ihn morgen hier in Cairns wieder abgeben. Dazwischen liegen 3.309 Kilometer und 21 ereignisreiche Tage.

Gestern sind wir ja weiter gekommen, als eigentlich geplant war und so hatten wir heute nur eine kurze Tour. Und als Besonderheit wollten wir heute am Strand frühstücken – beim Sonnenaufgang! Die Strecke war gestern so schön, dass das einfach sein musste.

Wecker auf 4:45 Uhr! Nur schnell geduscht, einen Kaffee in die Warmhaltebecher und um 5:10 sind wir unterwegs. Zuerst ist es noch stockdunkel, aber am Horizont wird es schon langsam hell.

Nach etwa 25 Minuten sind wir am Strand und es bietet sich ein einmaliges Bild. Orangefarbener Horizont, davor das Meer und ein paar Hügel, je nachdem wie die gewundenen Strasse uns den Ausblick gewährt.
Eine geeignete Stelle haben wir bald gefunden, die gibt es hier massenweise.

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Schnell unsere Stühle an den Strand, etwas Müsli in die Schüsseln und nur noch genießen. Ein solches Frühstück habe ich noch nie erlebt. Einmalig. Unvergesslich.

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packenHeute war aber das hauptsächliche Ziel, unser Auto wieder auszuräumen und alles in die beiden Reisetaschen und Rucksäcke zu verstauen.

Als wir alles in die Cabin getragen hatten (wir haben uns das zum Abschluss gegönnt, weil es so einfacher ist alles zu packen und wir morgen auch gleich los können), waren wir schon ein wenig – beunruhigt. Das alles soll in zwei Reisetaschen?

Bisher war es über das ganze Auto verteilt, aber irgendwie haben wir das meiste ja auch mit hergebracht. Und schon bald hat sich das Chaos gelichtet. Sieht gut aus! Gewicht passt auch (zumindest das der Koffer 🙂 ) Morgen haben wir nämlich nur 23 kg, ab Sydney am Sonntag haben wir ja satte 30 Kilo!

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Der Camper ist leer und seit 3 Wochen erstmals wieder mit Sitzbank.

Da   wir jeden Abend draußen sitzen konnten, haben wir einfach das Bett gelassen.

Den Nachmittag genießen wir noch einmal am Pool. Wieder sind wir fast alleine. Das sieht gar nicht nach Campingplatz aus, das würde schon für ein kleines Hotel reichen.

Am Abend unser letztes “Barbie” und dann müssen wir uns langsam mit Sydney beschäftigen…


Flug nach Sydney, 13. Oktober 2016

Das war`s also im Nordosten. Nun brechen wir zu unserer letzten Station auf: Sydney.

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camper-1Vorher müssen wir unseren Campervan zurückbringen, was sich aber als vollkommen problemlos herausstellt. Das Ganze dauert vielleicht 10 Minuten. Einmal ums Auto gelaufen. Fertig.

Kurz vorher hatten wir aber noch eine kleine Begegnung mit der australischen Polizei. Auf einer 4 spurigen Strasse meinte unser Navi, dass wir rechts abbiegen müssten, was ich natürlich auch tun wollte. Dumm war nur, dass vor mir ein Auto auf der Abbiegespur stand und ein Schild verdeckte. Hier ist das Abbiegen während der Stoßzeiten verboten!
Und dann stand da plötzlich ein netter Polizist neben mir und hat mir erklärt, dass ich hier nicht abbiegen dürfte. War aber ganz locker. Seine letzten Worte waren, wenn ich hier warten wollte, bis ich rüber komme, werde ich dabei alt! Also an der nächsten Ampel gedreht und zurück gefahren.

Nun mit dem Taxi zum Flughafen, gleich um die Ecke. Beim Einchecken unserer Reisetaschen haben wir dann die zweite Überraschung des Tages, die aber eigentlich gar keine war.

Meine Tasche hat Übergewicht! Die gute Dame hinter dem Schalter will dafür 70 AUD, oder wir müssen umpacken. Wir hätten ja jeweils 7 kg Handgepäck frei! Wenn die wüsste, was eine Kamera mit Objektiven und ein Laptop wiegen 🙂 . Egal, wir packen trotzdem um, Annette hat noch freie Kapazitäten im Rucksack und mit etwas über 23 kg ist sie dann zufrieden.
Und hat schon mal jemand erlebt, dass Handgepäck gewogen wurde? Wir noch nicht. BIS HEUTE!
Als wir nämlich in der Abfertigungshalle auf unseren Flug warten, erleben wir das zum ersten mal. Beim Boarding eines Fluges nach Adelaide fahren ein paar Flughafenmitarbeiter mit mobilen Waagen an der Schlange entlang und jedes Gepäckstück, das verdächtig erscheint, wird gewogen. Da müssen jede Menge Leute in eine andere Schlange wechseln. Keine Ahnung was denen dann beim Boarding erzählt wurde?

Na ja, einen Plan B haben wir jetzt nicht mehr. Also abwarten und sehen, was passiert. Und den Plan B brauchen wir auch nicht, denn glücklicherweise wird bei uns nicht gewogen…

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Der Flug VA1418 mit Virgin Australia selbst verlief unaufgeregt. Pünktlicher Start, ruhiger Flug und sogar 10 Minuten zu früh gelandet. Passt.

Mit dem Shuttleservice, den wir gestern noch schnell gebucht haben, fahren wir direkt vor das Hotel. Das ist übrigens günstiger, als mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir zahlen für Hin- und Rückfahrt 60 AUD.

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Da  wir recht früh sind, schaffen wir es sogar noch ins Touristen Center, das gerade mal 10 Minuten entfernt ist und danach bummeln wir durch Darling Harbour. Die Lage des Hotels Adina Harbourside in der Shelley Street ist wirklich vorzüglich. Wir können fast alles zu Fuß erreichen, werden aber natürlich auch einmal mit einer der Fährlinien fahren.