Auf Tour 8

Kuranda, 08. Oktober 2016

Etwas von der Küste entfernt im Hinterland liegt Kuranda. Nach eigener Aussage eine kleine Stadt im Regenwald. Diese hätte sicherlich nicht so viel Beachtung bekommen, wenn sie nicht die Endstation einer Seilbahn und einer historischen Eisenbahn wäre.
Dadurch ist Kuranda zu einer Mischung aus Kleinstadt und Touristenzentrum geworden.

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Blick durch den Glasboden der Kuranda Skyrail auf den Regenwald

Wir fahren um 9 Uhr mit der Seilbahn hoch und haben Glück, daß noch Plätze in einer Diamond View-Kabine frei sind: Das sind Gondeln mit Glasboden, durch den man den Regenwald von oben sehen kann.

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Die Fahrt von 7,5 km geht in drei Etappen, dazwischen ist jeweils eine Station mit einem kleinen Rundweg durch den Regenwald.

Gute Idee, dadurch entzerrt sich das alles ein wenig und es geht wirklich sehr entspannt, also australisch zu.
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Die Ausblicke sind wieder einmal überwältigend, durch die Höhe über den Wipfeln haben wir einen wunderbaren Fernblick.

Kuranda selbst ist jetzt nicht unbedingt so, dass man es gesehen haben muss. Es hat etwas von der Strandpromenade in der Türkei, Laden an Laden, bunt gemischt. Dazwischen auch ein deutsches Lokal “German Tucker” in dem es Weißbier und Bratwurst, ja sogar Weißwurst gibt.
Wir entscheiden uns dagegen. Das verschieben wir auf die Zeit nach dem Heimflug.
Überall gibt es die asiatischen Massenprodukte, Boomerangs in allen Größen und angeblich alle handbemalt! Man sieht aber schon aus 100 Metern Entfernung, dass die alle aus der gleichen Fabrik kommen.

Dazwischen gibt es aber auch immer mal wieder schöne Läden, die echte aboriginal Art anbieten. Das schlägt sich dann halt auch in den Preisen nieder, klar. Ein Digeridoo beginnt dann bei etwa 160 AUD und nach oben gibt es anscheinend keine Grenze.

kuranda-1Weiter hinten entdecken wir dann einen kleineren Bereich, etwas unterhalb der Hauptstrasse. Und hier ist es wieder echt klasse. Ein wenig alternativ. Überall Reggae Musik, Rastazöpfe, bunte Klamotten und echte Typen.
Bei einem Lokal, das angeblich die besten Crepes weit und breit macht, beschließen wir, dass wir Hunger haben. Also ich eigentlich nicht, aber WIR haben uns doch sofort darauf geeinigt, hier etwas zu essen 🙂kuranda-3

Gut war´s. Und wo bekommt man denn schon einen Crepe mit Lammschinken. Hätte eigentlich Känguruhschinken sein sollen, aber der war leider gerade aus. Der Kollege, der sonst die Känguruhs jagt, sitzt nämlich mit seinem Didgeridoo an der Seilbahn und macht auf Tradition.
Der Crepe ist trotzdem Klasse und das Känguruh kann weiter durch die Gegend hopsen. kuranda-2

Den Rückweg um 2 Uhr treten wir dann mit der historischen Eisenbahn an, die uns über unzählige Brücke und durch viele Tunnels zurück bringt. Ich sag mal so. Im Zug ist nicht nur der kleine Junge mir gegenüber eingeschlafen. Es war schon interessant, aber eine halbe Stunde hätte gereicht. Da das Ganze aber fast 1 1/2 Stunden ging, war schon ein gewisser Sättigungsgrad an Regenwald vor den Fenstern erreicht.

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Ein kurzer Bustransfer brachte uns wieder zur Talstation der Seilbahn zurück, wo unser Auto stand.

Auf dem Rückweg versorgten wir uns bei Coles wieder mit Lebensmitteln und buchten dann unseren Ausflug aufs Great Barrier Reef. Morgen um 6:50 gehts los!

Nun wollten wir uns noch den Night Market in Cairns ansehen, den unsere Reiseführer so gelobt hat. Na ja, es ist eine Passage mit hauptsächlich Billigware, wie T-Shirts und Schmuck. Dazwischen Massageangebote und am anderen Ende ein Food Court. Aber mal ehrlich: Wir sind uns vorgekommen, wie mitten in einer chinesischen, thailändischen oder sonstigen asiatischen Stadt. Es gibt fast ausschließlich asiatische Anbieter und asiatisches Essen. Bestimmt 5 asiatische Buffets, aber keine Spur von Australien. Wir machen nur eine schnelle Runde und essen lieber aus dem Kühlschrank auf dem Campingplatz.

Allgemein fällt uns jeden Tag auf, dass hier eine extrem hohe Zahl an Asiaten unterwegs ist. In Brisbane und südlich davon war das gefühlt bei weitem nicht so. Aber hier oben im Norden ist es schon etwas nervig.

Es war schon heute früh in Kuranda so, dass sogar einige Läden Ihre Plakate in chinesisch (oder was immer das auch für eine Sprache ist) schreiben, Speisekarten gibt es in Englisch und chinesisch, die Sicherheitsvorkehrungen im Zug sind auf Englisch und Chinesisch…

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Irgendwie sieht das nach einer stillen Übernahme aus 🙂 Mir ist es auf jeden Fall zu viel. Speziell in Cairns ist uns das extrem negativ aufgefallen.

Morgen haben wir uns einen Ruhetag verordnet. Wir müssen das Ganze mal verarbeiten…


Cairns Coconut Resort, 09. Oktober 2016

HEUTE RUHETAG!

Diesen Sonntag haben wir uns einfach zum Nichtstun auserkoren. Langes Frühstück, lesen am Platz. Einen großen Teil des Nachmittags haben wir am Pool in der Anlage verbracht. Ein riesiger Whirlpool mit badewannen-warmem Wasser und ein Pool, den wir fast für uns alleine haben. Bei mehr als 30 Grad ist eine Abkühlung doch dringend nötig.

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Für den Abend haben wir nochmal ein schönes Rumpsteak und eine Süßkartoffel gekauft. Im Campkitchen machen wir uns daraus ein leckeres Abendessen und packen dann schon mal langsam für morgen.

Da es heute nicht wirklich viel zu fotografieren gab, habe ich mal im Archiv gekramt und ein wirklich sehenswertes Motiv gefunden. Damit hier endlich mal Niveau rein kommt. 🙂

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Und gleich vorab: Das war morgens bei der Fahrt zu den Whitsundays und auf dem Schiff ging ein heftiger Wind. Deshalb die Jacke!


Great Barrier Reef 10. Oktober 2016

WOW!

Der heutige Tag war von Anfang an so etwas wie ein Highlight. Das Great Barrier Reef ist ja schon etwas Besonderes. Größtes Korallenriff der Erde, Unesco Weltnaturerbe, eines der sieben Weltwunder der Natur und sogar vom Weltall aus zu sehen.

Aus der Vogelperspektive haben wir es ja schon gesehen. Und nun gehen wir näher ran, also ganz nah, mit dem Schnorchel.
Mit dem neuen Schiff des Veranstalters Down Under Cruise and Drive, der “Evolution” starten wir von Cairns Richtung Outer Reef.

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Wir haben uns für eine mittlere Größe des Bootes entschieden und so sind etwa 150 Gäste an Bord. (Die Großen haben bis zu 300 Passagiere!) Wir sind die Nummer 100 und 101.
Die Hinfahrt verlangt unseren Mägen echt alles ab, obwohl es gar nicht so aussieht, haben wir doch ordentliche Wellen. Aber das Frühstück ist doch drin geblieben! (Wir waren aber nicht die Einzigen, die Notfalltüten und Reisetabletten fanden regen Absatz).

Schon direkt nach dem Einsteigen bekamen wir unsere Schnorchelausrüstung und unterwegs gab es die ersten Sicherheitseinweisungen. Die Crew hat einen prima Job gemacht und alles kurzweilig verpackt.
Nach etwa 1 1/2 Stunden haben wir den ersten Ankerplatz erreicht. Die Plattformen am Heck werden heruntergelassen und nun drängen sich alle ins Meer.

Das machte die ganze Sache nicht einfacher für mich, der ich ja nicht unbedingt Schwimmhäute zwischen den Fingern habe. Und zwischen mir und dem Meeresgrund waren laut Anzeige 9,5 Meter Salzwasser. Da kannst Du Dich strecken, wie Du willst. Das reicht nicht zum Stehen! Egal, eine zusätzliche Schwimmweste an und raus. Durch die vielen Leute im Wasser war das schon etwas chaotisch, vor allem direkt am Boot. Ich habe dann doch etwas gewartet und nun ging es wunderbar. Außerdem war auch hier immer alles bestens organisiert und kontrolliert. Es standen mindestens 5-6 Leute der Crew am und im Wasser bereit, falls etwas passieren sollte. War aber zum Glück nicht nötig.

Schon ein paar Meter vom Schiff entfernt begannen die ersten Korallenbänke, Fische in allen Farben dazwischen.

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Das muss man live gesehen haben, auf Bildern lässt es sich leider nicht annähernd so festhalten, wie es wirklich ist. Aber wir haben trotzdem einige Videos gemacht und dabei Annettes Ixus geliefert, weil das Gehäuse undicht war. Schade, aber sie hat schon in den letzten Tagen immer mal wieder nicht funktioniert. Whiteheaven Beach ist ihr nicht gut bekommen…

Nach etwa drei Stunden war der erste Schnorchelgang vorbei. Es gab Mittagessen vom Buffet und danach starteten wir zu einem weiteren Punkt am Riff, wo wir nochmals etwa 2 Stunden Zeit hatten. Hier waren noch mehr und vor allem buntere Fische zu sehen.

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Nach etwa einer Stunde machten wir noch eine kleine Fahrt mit einem Glasbodenboot durch das Riff. Dabei sahen wir auch unseren ersten echten Hai. Es ist in dem Ding schwer zu schätzen, wie groß er war, aber vielleicht einen Meter?

Um halb 5 sind wir wieder zurück in Cairns, die Rückfahrt war deutlich ruhiger als die Hinfahrt und es gab ein Gläschen Wein zur Entspannung, jetzt, nachdem die Schwimmerei erledigt war.

gbr-3Der ganze Tag war sehr, sehr gut organisiert. Alles hat perfekt gepasst und man hatte den Eindruck, dass die gesamte Crew einfach nur Spaß bei der Arbeit hat. Jeder hilft überall mit, hat immer ein “Hey Guys” und ein Lächeln auf den Lippen und ist trotzdem bei der Sache.

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Der Chef der Crew hat dann bei der Rückfahrt noch als Entertainer fungiert – und das nicht einmal schlecht. Ein echtes Original, die Rastazopf als Knoten unter der Cap heraushängend und immer einen lockeren Spruch parat.

Damit geht ein großartiger Tag zu Ende. Einer der Höhepunkte dieser 4 Wochen und ein tolles Erlebnis.