On the road 06. Oktober 2016
Gestern Highlight, heute Arbeit!
Zwischen Airlie Beach und Cairns haben wir nur noch einen Stopp geplant. Eine Übernachtung in Mission Beach. Damit wir genügend Zeit für die Fahrt haben, starten wir schon um 07:15 Uhr. Geplant war eigentlich 7 Uhr, aber das schaffen wir leider nie…
Auch diese 500 Kilometer sind nie langweilig geworden. Die Landschaft wird zuerst fast steppenähnlich, obwohl wir ja in Richtung Tropen fahren. Riesige Rinderweiden mit hunderten von Tieren, die sich aber auf der endlosen Fläche verlieren.
Zuckerrohrfelder, wahrscheinlich so groß wie Unterfranken, wechseln sich mit Bananenplantagen ab. Immer wieder sehen wir Schilder, die verbieten, die Pflanzen in den jeweils anderen Bereich mitzunehmen. Sie nennen das Quarantäne. Also kein Zuckerrohr im Bananengebiet und umgekehrt.
Der Bruce Highway ist mittlerweile nur noch eine mittelprächtige Landstrasse, das zugelassene Tempo ist trotzdem 100. Selbst im Bereich von engen Brücken, und die sind wirklich eng, stehen nur vorher riesige Hinweisschilder. Es könnte eng werden, aber deshalb muss man ja nicht gleich die Geschwindigkeit begrenzen. Und so rauschen die übergroßen LKW´s mit 100 Sachen durch die Engstelle. Hier dürfen nämlich alle gleich schnell fahren. So kann es locker sein, dass dich mal ein Pickup mit Bootsanhänger überholt, obwohl du mit 110 unterwegs bist. (Und das auch noch rechts 🙂 )
Und das dickste sind die Wohnmobile in Reisebusgröße, die hinten ihren Pickup angehängt haben. Anders, als wir es kennen, stehen die aber nicht auf einem Hänger, sondern sind direkt mit einer Deichsel angehängt. Und dann mit 110 ab durch die Mitte.
Wir kommen gut voran und um 11 Uhr sehen wir an der Strasse einen kleinen Laden mit Pies. Sofort gebremst und links ran! Das war eine gute Idee, die Dinger waren wieder super lecker!
Je weiter wir kommen, desto grüner wird die Vegetation und es wird auch wärmer. Unterwegs kaufen wir uns an einem Rastplatz eine Ananas und etwas weiter ein paar Bananen. Direkt vom Bauern sozusagen. Dabei war da gar kein Bauer. Es stehen einfach kleine Buden mit den Früchten da, einem Schild mit dem Preis und einer Kasse.
Bei den Ananas war sinngemäß ein Hinweis mit: “Sei ehrlich und wenn Du nicht ehrlich bist, dann lächle wenigstens für die Kamera” Wobei natürlich gar keine da war.
Insgesamt sind die Sprüche hier echt lustig: Mal steht “Survive this drive” und wir haben auch gelesen “Take a Rest or R.I.P”. Und auch die Werbung hat Humor.
Wir halten kurz an einem ausgeschilderten Aussichtspunkt und sehen jetzt das dunkle, satte Grün der Wälder.
Auf dem letzten Stück vor unserem Campingplatz sehen wir dann zum ersten Mal Hinweise auf den Helmkasuar, der sehr selten, aber hier wohl doch häufiger anzutreffen ist. Mal sehen, ob uns noch einer vor die Linse läuft.
Ganz nebenbei hockt ein Känguruh am Strassenrand und vergnügt sich am fetten Gras. Von den Autos lässt es sich mal absolut gar nicht beeindrucken.
Diese Unbekümmertheit ist wohl auch der Grund, warum hier so viele dieser Tiere überfahren werden. Auch heute, wie jeden Tag, haben wir wieder unzählige am Straßenrand liegen sehen.
Um halb drei sind wir in South Mission Beach angekommen. Noch ein kurzer Besuch bei Woolworth, damit das Abendessen gesichert ist und dann beziehen wir unseren Platz. Zum Meer haben wir nur ein paar Meter und wir hören das Rauschen vom Auto aus.
Nun noch kurz den Trip nach Kuranda für übermorgen gebucht und den Handyvertrag neu aufgeladen. 8GB Datenvolumen waren wohl doch zu wenig. Aber das funktioniert mit der Aldi Karte problemlos. Innerhalb von ein paar Minuten ist das Guthaben aktiviert…
Mission Beach – Cairns 07. Oktober 2016
Ziel erreicht!
Heute sind wir am ersten Endpunkt unserer Reise angekommen. Wir werden zwar wahrscheinlich noch etwas weiter in den Norden fahren, aber dann wieder hier nach Cairns zurück kommen.
Zwischen Mission Beach am Morgen und jetzt Cairns haben wir wieder eine Vielzahl von Eindrücken des Landes bekommen. Die Strecke war heute nicht so lang und so sind wir einfach mal ins Hinterland gefahren und haben dort einige interessante Stationen gemacht.
Bis zu unserem ersten Halt, der Mungalli Creek Dairy,
einer kleinen Milchfarm, die eigenen Käse und Yoghurt verkauft, hatten wir gleich mehrere, ungeplante Stopps. Hinter jeder Biegung ein neuer Blick, einer schöner als der andere. Also in die Bremse, links ran und ein paar Bilder gemacht. So vielfältig wie heute war bisher noch kein Tag.
Es fing an mit riesigen Zuckerrohrfeldern. Die Ernte ist gerade am Laufen und überall fahren LKW´s, Traktoren und Züge.
Dann kamen die Bananen. Natürlich wieder riesige Plantagen. Die Bananen hängen schon richtig voll und auch hier ist die Ernte schon angelaufen. Hier und da werden am Straßenrand welche verkauft.
Die meisten sind in Plastikfolie eingepackt, aber manchmal fehlt sie doch… Das Einpacken übernehmen gerade zwei Arbeiter mit seltsamen Maschinen
Dazwischen dann auch einmal Mangos, die ebenfalls an einer Art Baum wachsen.
Und weiter geht es in die Atherton Tablelands. Weite Felder, offene Landschaften und immer wieder Rinder, die sich auf den unendlichen Weiden verlieren.
Es ist schwer, diese Landschaft zu beschreiben, ich will einfach ein paar Bilder zeigen, die zumindest einen Teil davon wiedergeben, was wir heute erlebt haben.
Ein paar Kilometer weiter steht ein kleines Häuschen am Straßenrand, in dem Tee angeboten wird, der direkt dahinter wächst.
Der nächste planmäßige Halt ist dann an den Millaa Millaa Falls, einem Wasserfall in den Tablelands. Dort haben wir echt Glück. Wir sind mit wenigen anderen Touristen alleine dort unten. Aber nach etwa einer halben Stunde kommen zwei Kleinbusse mit irgendwelchen Asiaten. Von denen gibt es hier erstaunlich viele. Und jetzt war es vorbei mit der Ruhe. Es setzt sofort ein Geschnatter ein, das ist unglaublich. War aber egal, wir hatten schon genügend Zeit, das Fleckchen Erde zu geniessen.
Schon bei der Planung hatten wir viel von Jaques Cafe in Mareeba gehört.
Heute hat es so gut auf die Tour gepasst, dass wir den Besuch vorgezogen haben. Es liegt vielleicht 5 Kilometer von der Hauptstrasse entfernt mitten in den Kaffeeplantagen, ist aber super leicht zu finden weil bestens ausgeschildert. Der Kaffee ist echt lecker und wir haben dort auch sehr gut gegessen. Man sitzt draußen, im Hintergrund plätschert ein Brunnen und es läßt sich dort gut aushalten.
Auch dort ist die Bedienung aus Deutschland und am Ende läßt sie uns noch den hauseigenen Kaffeelikör probieren. Nicht schlecht… Mal sehen, was unsere Reisetasche dazu sagt. Heute Abend müssen wir mal wiegen, was wir schon alles eingekauft haben 🙂
Aber das war ja noch nicht alles. Kommen wir doch unterwegs nicht an einem “Werksverkauf” von Erdnüssen vorbei? Ich weiß nicht, wie viele Sorten die hatten, aber die meisten kannten wir noch nicht.
Und die Erdnüsse wachsen wieder direkt auf der anderen Strassenseite!
Nun geht es aber direkt nach Cairns. Über teilweise passähnliche Strassen, nur eben dichter bewachsen und zum Teil fast überwachsen. Eine herrliche Strecke, vorbei an Kuranda, das wir morgen mit der Seilbahn und Eisenbahn besuchen werden.
Unser erster Blick auf Cairns von einem Aussichtspunkt, etwa 25 km vor der Stadt.
Nun sind wir also angekommen. Das wird unser Basislager für die nächsten Tage und von hier aus werden wir auch zum Great Barrier Reef fahren. Der Campingplatz ist super, der beste, den wir in den letzen beiden Wochen hatten. Obwohl ich sagen muss, dass wir keinen einzigen schlechten erwischt haben. Vielleicht ist das eben BIG4? Gegen 4 Uhr checken wir ein und werden erst einmal durch die Anlage gefahren. Auch das hatten wir noch nicht…