Auf Tour 4

Bundaberg, 28. September 2016

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Leider mussten wir unseren Ausflug nach Fraser Island auf Freitag verschieben, aber den wollten wir einfach unbedingt machen. Deshalb ist der Plan  (den wir ja gar nicht so ganz hatten) etwas durcheinander gekommen. Damit wir nach Fraser Island direkt durchfahren können, machten wir heute einen Trip nach Bundaberg. Das hieß zwar 120 km hin und wieder zurück, aber bei dieser Landschaft ist das einfach wie Sightseeing. Wir ließen es also langsam angehen und genossen jeden Kilometer der Fahrt.

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Etwa 2 Stunden dauerte es bis Bundaberg, einer Stadt in der Größe von Aschaffenburg und besonders bekannt durch die Zuckerindustrie und den bekannten Bundaberg Rum.

Schon auf der Fahrt sahen wir riesige Zuckerrohrfelder, dazwischen Schmalspur-Eisenbahnschienen, auf denen das geerntete Zuckerrohr abtransportiert wird.

Die Stadt selbst, na ja, muss man nicht unbedingt gesehen haben. Laden an Laden, aber das könnte genau so woanders sein. Und noch was haben wir gemacht: Wieder einige Traveller-Schecks in Bargeld getauscht. Das ist eigentlich nicht wert, hier genannt zu werden. Wir sind aber anscheinend die einzigen auf diesem ganzen Kontinent, die noch solche Dinger dabei haben. Die nette junge Dame am Bankschalter sagte uns gleich mal, dass sie das schon sehr lange nicht mehr gemacht habe. Tatsächlich musste dann auch eine zweite Kollegin eingreifen und nach mehreren Rückfragen und Telefonaten haben wir unser Geld nach etwa einer halben Stunde bekommen. Und wir hatten gedacht, die Gute in Brisbane hatte keine Ahnung. Falsch: Das war die schnellste Traveller-Scheck-Einlöserin in ganz Australien. Ich entschuldige mich hier noch einmal ganz öffentlich für meine schlechte Meinung!

Gut, wir sind wieder flüssig und können also in die Bundaberg Distille starten.

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Zwar hätten wir gerne eine Führung gemacht, aber das wäre einfach zu schwierig geworden. So gut ist unser Englisch dann doch wieder nicht. Also beschränken wir uns auf den Store. Vorher noch schnell bei Amazon nachgesehen und dann festgestellt: Der Rum ist bei Amazon günstiger als hier direkt beim Hersteller. Kann man verstehen, muss man aber nicht.

Also wieder zurück nach Hervey Bay. Unterwegs bleiben wir bei einem Macadamia-Nuss Hersteller stehen. Im Werksverkauf versorgen wir uns für die nächsten Tage mit Kalorien! Aber wo kann man denn Macadamia-Nüsse direkt vom Hersteller kaufen, die Bäume direkt vor der Türe?

Zurück am Campingplatz packen wir uns ein kleines Picknick und etwas zu trinken ein und genießen so den Sonnenuntergang am Meer.

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Ein weniger spektakulärer Tag, aber das kann auch nicht immer so sein.


Maryborough, 29. September 2016

Heute haben wir noch einmal einen Tag zum Verschnaufen eingelegt. Eine Tour nach Maryborough, wo wir auf der Herfahrt schon einmal einen kurzen Stop eingelegt haben. Außerdem ist dort heute Markt und das hat uns in Eumundi super gefallen.

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Schon vor 6 Uhr sind wir wach, obwohl wir heute absolut keinen Streß haben. Aber es ist hell und wir sind eben wach.

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der erste Blick nach dem Aufwachen

Das ist hier in Australien eben eine ganz andere Zeitrechnung. Es wird sehr früh hell, aber eben auch früh dunkel. So verschiebt sich der Tag einfach um ein paar Stunden nach vorne, für unsere Verhältnisse ganz ungewohnt. Da es aber schon um 18 Uhr dunkel ist, geht man eben auch früher schlafen.

Nach einem gemütlichen Frühstück geht`s los. Eine gute halbe Stunde später sind wir da. Wieder bekommen wir direkt im Stadtzentrum einen Parkplatz, noch dazu sind die hier meist kostenlos. Die Stadt an sich hat etwas von der Kolonialzeit behalten, die Hauptstraße erinnert ein wenig an alte Western. Nur die Autos zerstören das Bild, Pferde würden besser dazu passen.

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Unser Reiseführer sagt zu Maryborough, dass die Stadt neben Hervey Bay irgendwie von den Touristen vergessen wird. Und genau so ist es wirklich. Auch der Markt ist sehr klein, nicht vergleichbar mit dem in Eumundi. Aber auch da gab es wieder die kleinen Überraschungen, die das Land liebenswert machen:

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Live Country Music auf dem Markt von Maryborough

Die Läden sind viele Restpostenshops und oft in asiatischer Hand. Aber die Stadt hat Charme.

Auf dem Markt haben wir es dann getan: Unsere erste German Sausage, die deutsche Bratwurst. Irgendwann musste es ja mal sein, warum dann nicht hier. Und wie zu erwarten war: Die Verkäuferin war eine Deutsche, seit 16 Jahren in Australien.

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Annette entschied sich für die klassische, deutsche Variante: Bratwurst im Brötchen mit Senf. Wobei das Brötchen irgendetwas zwischen ungetoastetem Weißbrot und Burgerbrötchen war. Auf jeden Fall viel zu labbrig.
Ich habe mich natürlich für die australische Variante entschieden: Bockwurst mit Zwiebeln und Sauerkraut. Na ja, die Wurst war echt gut, die Zwiebeln auch, aber das Sauerkraut hätte ich nicht gebraucht. Aber jetzt ist auch diese Erfahrung abgehakt.

Lustig war, dass die Verkäuferin auf meine Frage “Essen die Australier denn Bratwurst mit Sauerkraut?” antwortete: “Sie essen das, weil sie denken, die Deutschen würden das so essen!”
Kann denn niemand den Australiern das mal erklären, mit der Bratwurst und dem Sauerkraut???

Am Nachmittag kommt dann tatsächlich der vorhergesagte Regen, weshalb wir unsere Tour nach Fraser Island auf Morgen verschoben haben. So liegen wir gemütlich im Camper und hoffen, dass wir unsere Lammsteaks, die wir im Woolworth gekauft haben, dann doch noch grillen können. Für die nächsten beiden Tage steht der Camper nämlich stromlos vor dem Campingplatz und wir sind nicht sicher, ob die Batterie so lange durchhält. Der Kühlschrank muss also leer werden.

Gegen 5 Uhr lässt der Regen dann tatsächlich nach und hört später ganz auf. Außerdem: Bei schönem Wetter kann jeder Grillen.

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Sieht doch wieder lecker aus – oder?